Filmabend im Gemeindehaus - Freitag 18.10.24 19:30 Uhr

Mittfünfziger Tony ist ein einsamer Wolf wie er im Buche steht:

Morgens tingelt er als lässig rauchender Schulbusfahrer durch das Pariser Umland, abends träumt er von der großen Freiheit im fernen Amerika.

Nachdem ihm ein Herzinfarkt die Vergänglichkeit des Lebens bewusst macht, beschließt der mürrische Einzelgänger, seine Tochter Maria aufzusuchen, die in Paris als Tanzlehrerin arbeitet und deren Mutter er vor Marias Geburt sitzen ließ.

Tony möchte seiner Tochter näher kommen, scheut sich aber, sich zu erkennen zu geben. So meldet er sich unter falschem Namen zum Rumba-Kurs an. Doch Maria nimmt in ihren Kurs nicht jeden auf. Talent ist gefragt! Mit seiner Nachbarin Fanny trainiert Tony Tag und Nacht Hüftschwünge, Leidenschaftsposen sowie Cha-Cha-Rhythmen und ergattert sich einen Platz in Marias Rumba-Klasse.

Doch lässt sich die jahrelange väterliche Abwesenheit so einfach wegtanzen?
 

Eine hübsche Vorlage für eine unbeschwerte, heitere Story – ein Mann, der über das Tanzen seine verlorene Tochter wiederfindet und damit seinem Leben einen neuen Sinn gibt.

Doch ganz so einfach machen es die Filmschaffenden dann doch nicht.

Ein Film für Tanzfans ebenso wie für eingefleischte Nicht-Tänzer (und natürlich auch Nicht-Tänzerinnen!). Und vor allem sehr unterhaltsam.

(FSK 6 / 98 min)

Im Gemeindehaus gibt es nur eine begrenzte Besucherkapazität, daher empfehlen wir eine Platzreservierung unter: filmteam@franken-online.de.

Ihre Reservierungen nehmen wir - sofern noch Plätze frei sind - bis 17.10. gerne entgegen.

Wie immer bei den Filmabenden öffnen wir das Gemeindehaus um ca. 18:45 Uhr.

Unsere charmant besetzte Filmbar hat geöffnet, ein kleines Vorprogramm wird es auch geben. Wir freuen uns auf Sie!

epd film
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Wenn Sie vorab schon etwas mehr über die Geschichte erfahren wollen, werfen Sie einfach einen Blick auf die lesenswerte Beschreibung aus der Seite epd Film.

(Danke, dass wir diese hier in leicht abgewandelter Form wiedergeben dürfen)

 

Es gibt Geschichten, deren Konstruktion der Originalität nicht bedarf, aber nicht immer gegen sie gefeit ist.

Das beliebte Kinosujet des Gesellschaftstanzes, der neuen Schwung in das Leben von einsamen, verschlossenen Mittfünzigern bringt, gehört dazu. Der Takt ist unerbittlich munter vorgegeben; zumal in den lateinamerikanischen Disziplinen.
Der Tanz, bei dem die Partner sich näher kommen sollen, ist hierbei gleichermaßen kinetische Attraktion wie Mittel zum Zweck. Es gilt, mit den Schritten auch die Gefühle zu erlernen, die sie ausdrücken. Deren Natur kann freilich variieren, und auch bei der Partnerwahl besteht Spielraum. Der Filmemacher nützt ihn so vergnügt wie wehmütig: Als ein Terrain der Reue und Erkenntnis.

Die romantische Anbahnung, von der er erzählt, schlägt der Vorhersehbarkeit zwar kein Schnippchen, ringt aber feinsinnig mit den Hindernissen, die sich ihr in den Weg stellen.

Der Schulbusfahrer Tony wohnt dem eigenen Leben seit langen Jahren nurmehr bei. Seinen Traum von einem Leben in Amerika hat er verpasst. Für tiefe Bindungen gibt es in seinem Alltag keinen Platz, wenngleich der Kollege Gilles keinen Zweifel an ihrer Freundschaft hegt.

Das triste Einerlei findet ein jähes Ende, als er einen Herzinfarkt erleidet und entdeckt, dass er einiges wieder gut zu machen hat.

Tony sucht eine inzwischen verheiratete Freundin auf, die er vor der Geburt ihres gemeinsamen Kindes verließ. Zum Abschied gibt sie ihm die Information mit auf den Weg, dass ihre Tochter Maria in einer Tanzschule in Paris arbeitet.

Maria stellt hohe Ansprüche an die Kandidaten, die sie zu ihrem Rumba-Kurs zulässt.

Da Tony vermutet, seine Nachbarin Fanny müsse als Kongolesin den Tanz beherrschen, übt er erste Schritte mit ihr.

Die temperamentvolle Lehrerin nimmt ihn tatsächlich unter ihre Fittiche, aber Tony fehlt immer wieder der Mut, ihr zu gestehen, wer er ist. Wird es ihm dennoch gelingen, seine Tochter diesmal nicht zu enttäuschen?

Es ist keineswegs eine ausgemachte Sache, dass er je so etwas wie Würde gewinnen könnte.

Dank seiner abgehalfterten Virilität (Schnauzbart, Tätowierung, Jeans, Cowboystiefel, die erste Zigarette noch vorm Aufstehen) bietet sich Tony wacker als Zielscheibe des Spotts der modernen Zeit dar. Seinen beiläufigen Rassismus muss ihm die resolute Nachbarin auch erst einmal austreiben. Maria tischt er, aus Feigheit und Scham, eine Lüge nach der anderen auf.

Allmählich beginnt er jedoch, einnehmend zu werden, denn der Regisseur hält ihn in der Defensive. Sein Macho-Gehabe ist sich des eigenen Gescheitertseins bewusst; die Einsamkeit war auch eine Form der Buße.

Im Verlauf von Tonys Lernprozess überlässt der spendable Autor und Regisseur - der  gleichzeitig die Figur des Tony spielt - seinen LeinwandpartnerInnen die besten Gags. Die Annäherung von Vater und Tochter darf in einem sanften Vorstadium der Komik bleiben. Ihre Gefühle scheinen ihm zu kostbar, um sie einer übereilten Pointe preiszugeben.

(Eine Filmkritik von Gerhard Midding)

Die Best-Ager-Komödie ist rührseliges, aber charmantes Wohlfühlkino, das mit einigen Klischees spielt, und genug Wärme besitzt, um den Zuschauer nicht kalt zu lassen.

Schön, wenn Sie kommen. Und wenn Sie auf Nummer Sicher gehen möchten, nochmals unsere Empfehlung mit der Vorabreservierung.

Roland Geßl

Kontakt: filmteam@franken-online.de